7. Dezember 2025

Berufe, Brauchtum und Begeisterung: Die Oarhelljer Kerb im Rückblick

Von Moritz Holl

Eini­ge Wochen sind die Oar­hell­jer „Berufs­ori­en­tie­rungs­ta­ge“ nun schon her, doch noch immer lässt es sich mit einem Lächeln zurück­bli­cken. Mit den Berufs­ori­en­tie­rungs­ta­gen ist zu die­ser Jah­res­zeit natür­lich die Oar­hell­jer Kerb gemeint! Doch was hat das mit Beru­fen zu tun? Die Ant­wort ist ganz ein­fach: Die „Mucker Job AG“ – so lau­te­te das dies­jäh­ri­ge Mot­to der Oar­hell­jer Kerb. Doch nun der Rei­he nach.

Alle Jah­re wie­der fin­det am ers­ten Novem­ber­wo­chen­en­de ein ganz beson­de­res Ereig­nis in unse­rem schö­nen Stadt­teil statt. Für vie­le sicher­lich auch DAS Ereig­nis des Jah­res: Die Oar­hell­jer Kerb. In die­sem Jahr war es im Zeit­raum vom 30.10. bis 04.11. wie­der so weit. Das Bür­ger­haus „Zum Gold­nen Löwen“ ver­wan­del­te sich wie­der zum Haupt­quar­tier der guten Lau­ne und auch der Kerb­platz direkt vor der Tür war bereit, für Unter­hal­tung im grau­en All­tag zu sor­gen. Bei der Oar­hell­jer Kerb ist für Alle etwas dabei. Egal ob groß oder klein, Mann oder Frau, jung oder alt: Hier kommt jeder auf sei­ne Kosten.

Der Start­schuss der Oar­hell­jer Kerb fin­det dabei aber gar nicht im Löwen statt. Der ers­te Ver­an­stal­tungs­punkt wird durch die Künst­ler­grup­pe „Schup­pen­Art“ aus­ge­rich­tet, wel­che die Kerb mit einer künst­le­ri­schen Ver­nis­sa­ge eröff­nen. Klar, dass hier auch der Kerb­ver­ein mit sei­ner Kerb­mann­schaft nicht feh­len durf­te, ehe es anschlie­ßend zur Gene­ral­pro­be für das dies­jäh­ri­ge Show­pro­gramm der Kerb­mann­schaft ging.

Am Frei­tag ging es um 18 Uhr in der Auf­er­ste­hungs­kir­che los, wel­che zum öku­me­ni­schen Kerb­got­tes­dienst ein­ge­la­den hat. Ist ja auch logisch, dass bei der Kerb, also der Kirch­weih, ein ent­spre­chen­der Got­tes­dienst dazu­ge­hört. Am Ende des Got­tes­diens­tes bekam der Kerb­kranz sei­nen Segen und wur­de anschlie­ßend zum Löwen­platz gebracht. Hier wur­de er unter toben­dem Bei­fall gehisst, um auch weit­hin sicht­bar zu machen: Die Oar­hell­jer Kerb is‘ – jetzt auch wirk­lich – do! Nach dem Kranz­spruch ver­la­ger­te sich das Gesche­hen ins Inne­re des Bür­ger­hau­ses, wo nun der offi­zi­el­le Teil des Abends fol­gen soll­te. Nach der Begrü­ßung durch den 1. Vor­sit­zen­den, Timo Köcher, begrüß­te auch unser dies­jäh­ri­ger Schirm­herr, Micha­el Luther, die anwe­sen­den Gäs­te im Löwen­saal und voll­zog sogleich den sym­bo­li­schen Bier­an­stich. Dies geschah so rou­ti­niert und schnell, dass es gerüch­te­wei­se auch Tei­le der Kerb­mann­schaft, wel­che eben­falls auf der Büh­ne stan­den, nicht ein­mal mit­be­kom­men haben.

Was jedoch jeder mit­be­kom­men hat, war eine ganz beson­de­re Ehrung: Nicht 5, nicht 10 und auch nicht 5. Son­dern 20! Seit 20 Jah­ren steht näm­lich der Ker­we­vad­der Achim Horn­eff bereits aktiv auf der Löwen­büh­ne. Eine Zahl, die sicher­lich her­vor­ge­ho­ben wer­den muss und ihres Glei­chen sucht. Und da fin­gen unse­re Pro­ble­me an, denn was schenkt man denn einem Mann, der alles hat? Und da er letzt­end­lich bereits eine gol­de­ne Scher­pe hat, gab’s dafür dann eben den gol­de­nen Hut! Auch ganz hübsch. Mit neu­er Kopf­be­de­ckung star­te­te Horn­eff auch so gleich in die Kerbre­de, wel­che in gewohn­ter Art und Wei­se das ver­gan­ge­ne Jahr beleuch­te­te und die ein oder ande­re Anek­do­te beinhaltete.

Die eben erwähn­ten 20 Jah­re sol­len auch die­sen Part ein­lei­ten: Denn genau so lan­ge sind auch Chris­tel Rühl und Ste­fan Braun Teil des Kerbred-Teams, wel­che stets mit Eifer und guter Lau­ne für uns und Euch die Feder schwin­gen, um loka­le und über­re­gio­na­le Poin­ten und News nie­der­zu­schrei­ben – auch hier ein­fach nur Dan­ke!  Und da 2 x 10 ja auch 20 ist, kommt nun noch die drit­te Ehrung hin­ter­her: Die Ker­webor­schen Arthur Hänisch und Mar­co Wich Cor­reia stan­den die­ses Jahr zum 10. Mal aktiv auf der Kerb-Büh­ne und haben sich damit ihre gol­de­ne Scher­pe sowie die Auf­nah­me in den Kreis der „Gol­den Boys“ mehr als ver­dient! Glück­wunsch, Männer!

Nun ging es dann doch end­lich wie­der in gewohn­te Fahr­was­ser: Der Kerb­tanz 2025 – auch in die­sem Jahr wie­der trai­niert von Chia­ra, Katha­ri­na und Lau­ra – fei­er­te sei­ne Urauf­füh­rung auf der Löwen­büh­ne und lös­te beim anwe­sen­den Publi­kum pure Eksta­se und Begeis­te­rung aus – zumin­dest haben wir das so in Erin­ne­rung… 😉 Und nun leg­te auch schon die Cover-Band „Just Dex­ter“ los und mach­te für die­sen Abend den Deckel drauf. Ein wirk­lich gelun­ge­ner Freitagabend!

Neu­er Tag, neu­es Pro­gramm: Nach einer lan­gen Fei­er­nacht star­te­te der Sams­tag etwas ruhi­ger. Eine nicht weg­zu­den­ken­de Tra­di­ti­on ist unser gelieb­ter Senio­ren­nach­mit­tag, wel­cher sich spe­zi­ell an die älte­ren und ewig-jung­ge­blie­be­nen von uns rich­tet. Bei kos­ten­lo­sem Kaf­fee und Kuchen wird der Löwen­saal hier zum Ort der gemein­sa­men Begeg­nung und zum Aus­tausch. Natür­lich darf hier auch ein ent­spre­chen­des Rah­men­pro­gramm nicht feh­len. Das Pro­gramm an die­sem Abend über­nah­men Kai am Key­board, Chris­tel, Gud­schi und Ingrid am Mikro­fon, die SGA-Dancers in den Tanz­schu­hen und unse­re Kerb­mann­schaft mit ers­ten Aus­schnit­ten aus dem dies­jäh­ri­gen Showprogramm.

Und mit dem Show­pro­gramm möch­ten wir auch zum Sams­tag­abend sprin­gen. Denn dies ist der Zeit­punkt, an dem es statt­fin­det: Das gro­ße Show­pro­gramm der Oar­hell­jer Kerb­mann­schaft. Das Show­pro­gramm – eine Mischung aus Show, Tanz, Sketch und Mit­mach­ak­tio­nen – wird durch die 16-köp­fi­ge Kerb­mann­schaft eigen­stän­dig orga­ni­siert. Von der ers­ten Idee über unzäh­li­ge Trai­nings­ter­mi­ne und Pro­ben bis zum Auf­tritt selbst. Von vor­ne bis hin­ten „Made in Oar­hell­je“ qua­si. Das dies­jäh­ri­ge Mot­to, die „Mucker Job AG – Kerb kennt kei­nen Fei­er­abend“ ließ bereits ver­mu­ten, dass es eine Rei­se durch die bun­te Welt der Beru­fe geben wird. Im Lau­fe des Abends konn­ten somit eini­ge ver­schie­de­ne Beru­fe mit einem humo­ris­ti­schen Augen­zwin­kern vor­ge­stellt wer­den. Letzt­end­lich bleibt jedoch eine Bot­schaft ste­hen: Pro­bier‘ Dich aus und mach was Dir gefällt! Und das gilt nicht nur Kerb, son­dern auch im wah­ren Leben.

Dass Kerb immer wie­der ein Wech­sel­bad der Gefüh­le ist, soll­te sich im Anschluss an das Show­pro­gramm zei­gen. Wäh­rend am Vor­abend noch zwei freu­di­ge Ehrun­gen voll­zo­gen wur­den, so wan­del­te sich die­se Stim­mung nun. Mit Mar­co Wich Cor­reia (10 Jah­re) und Moritz Holl (16 Jah­re) wur­den zwei unse­rer Kerb­borsch im Anschluss an das Show­pro­gramm in den Kerb-Ruhe­stand ver­ab­schie­det. Mit dem Schau­en eines gemein­sa­men Vide­os ließ man die die ver­gan­ge­nen Jah­re der bei­den noch­mals Revue pas­sie­ren. Am Ende ist es aber viel­leicht auch eher ein Un-Ruhe­stand – wir sind uns sicher, dass die bei­den auch zukünf­tig der Kerb erhal­ten blei­ben und hin­ter den Kulis­sen wei­ter­hin mit Spaß und Freu­de dabei sind. Nach all den Trä­nen war es jedoch so lang­sam an der Zeit, die Stim­mung wie­der etwas zu heben, so dass uns die „Two-Men-Show“ den rest­li­chen Abend noch begleitete.

Wie bereits erwähnt, ist die Oar­hell­jer Kerb ein Fest für alle. Und am Sonn­tag­mor­gen waren unse­re Kleins­ten dran, denn über Nacht hat sich der Löwen­saal in ein gro­ßes Spie­le­pa­ra­dies ver­wan­delt. Spiel und Spaß an ver­schie­de­nen Sta­tio­nen und mit einer vol­len Stem­pel­kar­te auch noch Ermä­ßi­gun­gen auf dem Kerb­platz am Diens­tag – also alles, was ein Kin­der­herz begehrt.

Wäh­rend im Anschluss der Löwen­saal für die Ker­bo­lym­pia­de vor­be­rei­tet wur­de – denn an die­sem Tag tref­fen sich auch gro­ße Kin­der zu Spiel und Spaß – ent­stand vor dem Löwen eine immer grö­ßer wer­den­de Men­schen­trau­be. Anja Her­del und Die­ter Wen­zel luden zum tra­di­tio­nel­len his­to­ri­schen Rund­gang ein, wel­cher in die­sem Jahr unter dem Mot­to „Oar­hell­jer Köpp“ durch den Ort führte.

Zur Ker­bo­lym­pia­de ver­sam­mel­ten sich ins­ge­samt zehn Teams, bunt gemischt aus Kerb- und Ver­eins­krei­sen, im Löwen, um einen neu­en Kerb­po­kal­sie­ger 2025 zu fin­den. Nach vier span­nen­den Spie­len, wel­che den teil­neh­men­den Teams alles abver­lang­te, konn­te sich letzt­end­lich der Titel­ver­tei­di­ger von der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr mit zwei Punk­ten Vor­sprung durch­set­zen und dafür sor­gen, dass der Pokal auch in die­sem Jahr wie­der in Arheil­gen bleibt…auch wenn momen­tan noch ver­han­delt wird, wo genau… 😉 Nach der Sie­ger­eh­rung erwies und „DJ Roman“ wei­ter­hin die Ehre, so dass auch hier ein gemein­sa­mer Aus­klang des Abends statt­fin­den konnte.

Dass es nach dem 4. Kerb­tag abends nicht mehr sooo lan­ge geht, konn­te man am Mon­tag­mor­gen beob­ach­ten, als sich gut gelaun­te und freu­de­strah­len­de Gesich­ter wie­der im Löwen ein­fan­den – schließ­lich gehört ja auch ein Früh­schop­pen zu so einer Kerb dazu…und das auch noch zu ermä­ßig­ten Prei­sen für den schma­len Taler. Bei gesel­li­gen Gesprä­chen und in ent­spann­ter Atmo­sphä­re ließ es sich im Löwen gut aus­hal­ten, ehe am Abend der Arheil­ger Geschichts­ver­ein zu einer Lesung über „Arheil­ger Umzü­ge“ ein­lud. Ein Pro­gramm­punkt, wel­cher 2023 glück­li­cher­wei­se wie­der­be­lebt wer­den konn­te und uns hof­fent­lich noch lan­ge erhal­ten bleibt. Par­al­lel zur Lesung berei­te­te sich auch die Cover-Band „redio­stix“ vor, um ein letz­tes Feu­er­werk im Löwen­saal zu zün­den und die Rake­te zu star­ten, ehe sich so lang­sam auch das Ende der Oar­hell­jer Kerb 2025 näherte.

Denn übrig bleibt jetzt nur noch der Kerb­diens­tag. Wäh­rend die Kin­der auf dem Kerb­platz ihre Gut­schei­ne von der Kin­der­kerb ein­lö­sen konn­ten, begann im Inne­ren des Löwen­saals bereits der Rück- und Abbau, um das Bür­ger­haus wie­der in sei­nen Ursprungs­zu­stand zurück­zu­ver­set­zen. Und um 18 Uhr war es dann so weit: Die Kerb­be­er­di­gung war der letz­te offi­zi­el­le Pro­gramm­punkt. Scha­de, dass es vor­bei ist, aber dafür steigt bereits jetzt die Vor­freu­de aufs nächs­te Jahr.

 

An die­ser Stel­le möch­te sich der Arheil­ger Kerb­ver­ein noch­mal bedan­ken: Zum einen bei Ihnen und Euch für den Besuch auf unse­rer schö­nen Kerb! Ohne Gäs­te lohnt sich der gan­ze Auf­wand nicht. Und ohne unse­re unter­stüt­zen­den Ver­ei­nen, unse­re Part­ner und Spon­so­ren sowie den eige­nen Mit­glie­dern geht die Kerb nicht. Denn die Oar­hell­jer Kerb kann nur gemein­sam funk­tio­nie­ren. Kerb ist kei­ne One-Man-Show und wird es auch nie sein – Dan­ke für Eure Unterstützung!

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen über den Kerb­ver­ein und die Oar­hell­jer Kerb sind unter www.kerbverein-arheilgen.de zu fin­den. In den nächs­ten Tagen folgt hier eben­falls noch eine Foto­ga­le­rie zur dies­jäh­ri­gen Kerb. Und hier bereits ein Save-the-Date: Oar­hell­jer Kerb 2026, vom 29. Okto­ber bis 3. November.


Vie­len Dank für die Fotos an Kars­ten Chris­ti­an­sen, Mari­us Lin­ker und die Kerbmannschaft!

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Fotos fol­gen!