9. November 2021

Oooooh, wie ist das schön! — Oarhelljer Kerb ist wieder zurück im Löwen

Von Moritz Holl

Nach lan­ger Pau­se war es end­lich wie­der so weit: Die Oar­hell­jer Kerb war zurück in und um den Gold­nen Löwen! Und mit welch einem Pro­gramm… Das Mot­to „MUCKERSTAR – gelb un(d)talentiert“ ver­sprach nicht zu viel, so dass sich die Besu­cher auf eini­ge Star­auf­trit­te freu­en konn­ten. Doch nun der Rei­he nach.

Der dies­jäh­ri­ge Start­schuss für die Kerb fand mit dem Got­tes­dienst in der Auf­er­ste­hungs­kir­che statt, von wel­cher der Kerb­kranz ehr­wür­dig zum Löwen­platz getra­gen und dort unter toben­dem Applaus gehisst wur­de. Nun war es schluss­end­lich sicht­bar: Die Oar­hell­jer Kerb is do! Im Anschluss fand im Bür­ger­haus „Zum Gold­nen Löwen“ der Bier­an­stich statt, wel­cher durch unse­ren Ehren­ker­weborsch Die­ter Wen­zel sou­ve­rän durch­ge­führt wur­de. Nach­dem ehe­ma­li­ge Mit­glie­der der Kerb­mann­schaft ver­ab­schie­det wur­den – an die­ser Stel­le noch­mal Dan­ke für Eure Unter­stüt­zung, Nina, Adri­an und Moritz – folg­te auch schon die ers­te Über­ra­schung die­ser Kerb: Ker­we­vad­der Achim Horn­eff führt die­se Funk­ti­on nun in sei­nem 10. Jahr aus. Um dies auch sicht­bar zu machen, leg­te er sei­ne bis dato aktu­el­le Scher­pe ab und erhielt die „gol­de­ne Ker­we­vad­der-Scher­pe“ – eine bis­her ein­ma­li­ge Aus­zeich­nung! Nach der Kerbre­de folg­te in gewohn­ter Art und Wei­se ein pro­fes­sio­nell ein­stu­dier­ter Kerb­tanz, ehe die Band „Dai­ly Fri­day“ das Zep­ter über­nahm und aus dem Löwen-Saal eine Kon­zert­hal­le machte.

Erfreu­li­cher­wei­se muss­ten wir jedoch nicht nur Abgän­ge inner­halb der Kerb­mann­schaft bekla­gen, son­dern konn­ten mit Lean­dra auch ein neu­es Kerb­mädsche bei uns begrü­ßen. Dass die­se nun noch einer Kerb­tau­fe unter­zo­gen wer­den muss­te, ver­steht sich von selbst und bil­de­te damit auch den ers­ten Tages­ord­nungs­punkt am Kerbsams­tag. Ein mit ech­tem Ruth­sen­bach­was­ser durch­ge­führ­tes Ritu­al, um sie nun voll­stän­dig inner­halb der Kerb­mann­schaft und des Kerb­ver­eins will­kom­men zu heißen.

Vom jüngs­ten Mit­glied die­ser Kerb ging es auch direkt wei­ter zu unse­ren ältes­ten Muckern und Mucke­rin­nen – der Senio­ren­nach­mit­tag fand eben­falls am Kerbsams­tag im Löwen-Saal statt und fei­er­te die­ses Jahr eine Pre­mie­re. Auf Grund der 2G-Bestim­mun­gen war ein regu­lä­res Rah­men­pro­gramm in die­sem Jahr lei­der nicht mög­lich. Doch des­we­gen den Senio­ren­nach­mit­tag aus­fal­len zu las­sen war kei­ne Opti­on. Daher über­nahm die Kerb­mann­schaft das Pro­gramm selbst und prä­sen­tier­te hier bereits ers­te Pro­gramm­punk­te des dies­jäh­ri­gen Show­pro­gramms, was gro­ßen Anklang fand. Etwas ande­res, als man es kennt, bie­tet die­ses Kon­zept sicher­lich auch für die Zukunft gro­ßes Potential.

Par­al­lel zum Senio­ren­nach­mit­tag fand das ers­te „Kin­der­Kerb­Quiz für Fami­li­en“ statt. Dies stell­te die dies­jäh­ri­ge Alter­na­ti­ve zur ent­fal­le­nen Kin­der­kerb dar und schick­te die kleins­ten Mucker auf Ent­de­ckungs­tour durch unse­ren schö­nen Ort. Mit wach­sa­mem Auge und einem Fra­ge­bo­gen bewaff­net ging es mit 2021 Schrit­ten durch Oar­hell­je, um an ver­schie­de­nen Sta­tio­nen Fra­gen zu beant­wor­ten. Als Preis für die Teil­nah­me gab es Wert­mar­ken für den Kerb­platz, wel­che vol­ler Stolz ent­ge­gen­ge­nom­men wurden.

Nach der Pre­mie­re des Pro­gramms am Mit­tag folg­te im Anschluss an den Mit­glie­der­emp­fang am Sams­tag­abend dann das High­light einer jeden Muckerkerb: Das gro­ße Show­pro­gramm stand an. Zur bes­ten Sen­de­zeit ver­sam­mel­ten sich unse­re Muckerstars auf der Büh­ne und lie­fer­ten eine unver­gleich­li­che Per­for­mance ab! Knick­lich­ter zu Beginn, jun­ge Män­ner in pin­ken Tutus, nack­te Haut und das Spiel mit Licht­ef­fek­ten und der Dun­kel­heit. Dies waren nur eini­ge der Garan­ten für einen phä­no­me­na­len Abend! Eine eigens aus dem Publi­kum aus­er­wähl­te Jury bewer­te­te die Dar­bie­tun­gen mit stren­gen Bli­cken und konn­te schließ­lich gemein­sam mit den Zuschau­ern ihre zwei Fina­lis­ten benen­nen. So kamen zum gro­ßen Fina­le noch­mals die Schla­ger­pa­ra­de und das Män­ner­bal­lett auf die Akti­ons­flä­che und setz­ten dem Pro­gramm die Kro­ne auf.

Die Pla­nun­gen für das dies­jäh­ri­ge Pro­gramm sahen ursprüng­lich ca. 30 Minu­ten Show vor – letzt­end­lich wur­den es aber den­noch wie­der rund 90 Minu­ten, auf­ge­teilt auf drei Pro­gramm­blö­cke. Und dann folg­te der gehei­me Block 4, von dem ins­be­son­de­re eine Per­son im Löwen vor­her nichts erfah­ren durf­te und auch sicht­lich über­rascht war. Dass der Ker­we­vad­der in neu­em Gewand geklei­det ist, konn­te natür­lich nicht alles sein, so dass in die­sem letz­ten Block nach einer emo­tio­na­len Rede und einem noch mit­rei­ßen­de­ren Video über die ver­gan­ge­nen Jah­re nun letzt­end­lich die Däm­me bra­chen. War es am Frei­tag nur eine Ver­mu­tung, war es nun nicht mehr zu leug­nen, dass Trä­nen der Freu­de lie­fen. Die­se Über­ra­schung war wohl wirk­lich gelun­gen, so dass anschlie­ßend noch gemein­sam gefei­ert wur­de, bis auch die­ser Abend im Löwen-Saal sein Ende neh­men musste.

Zu einer Kerb gehört selbst­ver­ständ­lich auch ein Früh­schop­pen, wel­cher am Kerb­sonn­tag statt­fand. Für den ein oder ande­ren viel­leicht ein wenig ver­ka­tert, jedoch war dies bei net­ten Gesprä­chen in stil­vol­ler Umge­bung schnell wie­der ver­ges­sen. Und auch die his­to­ri­schen Rund­gän­ge fan­den in die­sem Jahr wie­der am Kerb­sonn­tag statt. Unter dem Mot­to „Was­ser und Wind in Oar­hell­je“ konn­ten die bei­den Grup­pen die Gele­gen­heit nut­zen, Oar­hell­je aus einem neu­en Blick­win­kel zu betrachten.

Sport­lichs­ter Pro­gramm­punkt der Oar­hell­jer Kerb ist sicher­lich die Ker­bo­lym­pia­de, wel­che tra­di­tio­nell am Kerb­sonn­tag statt­fand. Neben Ruhm und Ehre gab es auch einen Wan­der­po­kal zu gewin­nen. Ins­ge­samt acht Mann­schaf­ten kämpf­ten in die­sem Jahr in vier abwechs­lungs­rei­chen Spie­len um den Kerb­po­kal. Aus der Arheil­ger Ver­eins­welt nahm in die­sem Jahr eine neue Mann­schaft teil, wel­che bei ihrer Pre­mie­re auch direkt punk­ten konn­ten: „Die Frei­wil­li­gen“ konn­ten sich mit einer sou­ve­rä­nen Leis­tung durch­set­zen und sorg­ten dafür, dass der Pokal in die­sem Jahr wie­der in Oar­hell­je bleibt.

Damit ende­te auch das Kerb­pro­gramm im Löwen-Saal. Wäh­rend der Mon­tag zum Rück­bau der Tech­nik und zum Auf­räu­men im Löwen genutzt wur­de, erfreu­te sich der Kerb­platz eines bun­ten Trei­bens und bot beim Däm­mer­schop­pen die bes­ten Vor­aus­set­zun­gen, um das Gese­he­ne und Erleb­te noch­mals Revue pas­sie­ren zu las­sen. Am Kerb­diens­tag ließ es sich nach geta­ner Arbeit auch die Kerb­mann­schaft nicht neh­men, ihren Tag auf dem Kerb­platz zu ver­brin­gen. Der Kör­per altert, doch der Geist bleibt jung, also war es kein Wun­der, dass hier­bei ein Ritt auf der Reit­schul‘ nicht feh­len durf­te. Des Wei­te­ren wur­den wie­der unzäh­li­ge Luft­bal­lons zum Plat­zen gebracht und der Greif­au­to­mat annä­hernd leer gespielt. Was man auf dem Kerb­platz halt so macht…

Doch um 18 Uhr war es dann so weit. Die Kerb­be­er­di­gung folg­te als letz­ter und trau­rigs­ter Pro­gramm­punkt, denn auch die schöns­te Kerb muss ein­mal enden. Doch nach jedem Ende kommt ein neu­er Anfang, so dass wir uns bereits jetzt auf die Oar­hell­jer Kerb 2022 freu­en kön­nen! Und abschlie­ßend lässt sich das Mot­to dann doch noch­mals kor­ri­gie­ren: „MUCKERSTAR – gelb und talentiert“!

Vie­len Dank für die Fotos an Mari­us Lin­ker, Kars­ten Chris­ti­an­sen und die Kerbmannschaft!