PRIMETIME – Die beste Zeit des Jahres?
Vom 2. bis 7. November war es endlich wieder so weit. Ein Jahr lang vorbereiten, üben und vor Allem freuen! Der Löwensaal öffnete seine Türen für die Oarhelljer Kerb 2017. Ein kleines Jubiläum, wurde die diesjährige Kerb bereits zum fünften Mal durch den eigens gegründeten Kerbverein ausgerichtet.
Wie es seit einigen Jahren üblich ist, veranstaltete die Künstlergruppe SchuppenArt am Kerbdonnerstag im Autohaus Renker eine Vernissage. Da die Vorbereitungen im Saal bereits größtenteils abgeschlossen waren, konnte die Kerbmannschaft hier mit deutlich mehr Personal zu Gast sein und sich diesen Programmpunkt selbst ansehen.
Nach dem Kerbgottesdienst am Freitagabend fand ein kleiner Kerbumzug statt, bei welchem der Kerbkranz zum Goldnen Löwen gebracht wurde. Unter musikalischer Begleitung durch den Musikverein Arheilgen wurde der Kranz gehisst und nach kurzem Kranzspruch ging es auch schon im Saal weiter. Der Schirmherr Sebastian Zils konnte problemlos das Fassbier anstechen, so dass eine gute Grundlage für die Kerbrede geschaffen war. Auch hier gab es wieder einige Anekdoten aus dem vergangen Jahr zu hören. Im Anschluss gab es erstmals den Kerbtanz 2017 zu sehen, ehe die Bühne an die Band Pfund übergeben wurde. Der erwartete Andrang auf die Oarhelljer Kerb bestätigte sich. So musste bereits vor dem ersten Lied der Einlass gestoppt werden, da der Saal in seinem vollen Umfang gefüllt war. Es war ein Abend, welcher sicherlich allen Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben wird!
Nach einem Frühstück am Samstagmorgen ging es für uns mit der Kerbtaufe weiter. Mit echtem “Muckerwasser” aus dem Ruthsenbach werden nun seit einigen Jahren bereits die neuen Mitglieder der Kerbmannschaft getauft. Erfreulicherweise traf zur selben Zeit auch der historische Rundgang unter der Leitung von Anja Herdel und Dieter Wenzel am Taufort ein. So konnten sich, nach einer kurzen historischen Belehrung, die Rundgangsteilnehmer auch diesen Programmpunkt der Kerb anschauen.
Am Samstagmittag fand auch in diesem Jahr wieder ein Seniorennachmittag statt. Bei dieser Veranstaltung werden die älteren Einwohner unseres schönen Ortes in den Löwensaal eingeladen und mit einem bunten Programm unterhalten. Dass hierbei Kaffee und Kuchen zum Plaudern nicht fehlen dürfen, ist wohl selbstverständlich. Nachdem das Programm beendet war, wurde es im Saal nochmals wild. Tische wurden umgeklappt, weggeräumt und die Bühne abgehängt. Vor der offiziellen Saalöffnung an diesem Abend, waren die Vereinsmitglieder zum gemeinsamen Austausch und Begrüßungssekt eingeladen. Quasi nahtlos ging es vom Empfang dann auch schon zum diesjährigen Kerbprogramm über. “PRIMETIME – Net mucke – gucke!”, lautete das diesjährige Motto. Bekannte TV-Sendungen fanden sich plötzlich im Löwensaal wieder. Seien es Videoausschnitte, mittels Beamer an eine Wand projiziert, oder Liveauftritten wie eine Modenschau, es wurde einiges geboten! Insgesamt drei Blöcke hat sich die Kerbmannschaft hierfür ausgedacht. Es schien ein ganz normales Programm zu sein. Block 3 war der Kerbtanz und nach der Zugabe der Abgang durch den Saal. Doch statt des üblichen Laufweges, fanden sich die Protagonisten des Abends plötzlich abermals auf der Bühne wieder. Sie (die Mitglieder der Kerbmannschaft) wussten alle Bescheid – mit Ausnahme eines Kerbborschen, um den es in diesem geheimnisvollen Block 4 gehen wird. Nach 18 (!) Jahren feierte Kerbborsch Felix seine letzte Kerb als aktives Mitglied der Kerbmannschaft. Dass diese jahrelange Treue nicht einfach von der Bühne gehen kann ist obligatorisch. Mit emotionaler Hintergrundmusik fand jeder der Kerbborsche und ‑mädscher die passenden Worte zu Felix, was in dieser Zeit so alles geschehen ist. Und auch diese eine Sache mit den Mohrenköpfen durfte nicht fehlen. Zur Feier des Tages halt im Doppelpack. Den restlichen Abend über wurde noch gemeinsam getanzt und gelacht und eventuell das ein oder andere Gläschen getrunken, ehe auch im Löwen irgendwann die Lichter an gingen und es den Heimweg anzutreten galt.
Wie im vergangen Jahr, konnten wir zum Frühschoppen am Sonntagmorgen eine Bierprobe anbieten. Hierbei unterstützte uns die Darmstädter Privatbrauerei mit auserlesenen Biersorten, welche regen Andrang fanden. Nach dem Frühschoppen fand in diesem Jahr die 10. Kerbolympiade statt. Insgesamt neun Teams traten in abwechslungsreichen Wettkämpfen gegeneinander an, um – neben Ruhm und Ehre – den Wanderpokal für sich entscheiden zu können. Nach spannenden Duellen stand ein Sieger fest. Die Mission Titelverteidigung der Amazing Unicorns missglückte leider, so dass der Pokal am Ende des Tages mit den Easy Riders nach Hause ging. (Gerüchte besagen, dass am selben Abend bereits der erste Versuch unternommen wurde, den Pokal doch wieder in Einhorn-Hand zu bekommen…) Immerhin – er bleibt in Oarhellje
Montagmorgen. Bis hier eigentlich eine schöne Kerb. Eigentlich. Beim gemeinsamen Frühstück der Kerbmannschaft überkam uns dann jedoch der Schreck, nachdem ein Blick in das Tagesecho und den dortigen Bericht über die Oarhelljer Kerb geworfen wurde. Dass die Lokalpresse zuvor bereits titelt: “Oarhelljer feiern ihre Kerb”, und auf dem zugehörigen Foto unsere Freunde aus der Heimstättensiedlung zu finden sind war bereits ärgerlich, schließlich steht die Herkunft auf deren Kleidung drauf. Der Bericht über den Samstagabend schlug dem Fass jedoch den Boden aus. Ein Foto, auf dem nur ein Teil der Protagonisten drauf ist; vom Kerbvadder außer einer Hand alles abgeschnitten ist. Wir sind es ja nicht anderes gewohnt. Doch dazu dann der Text. Ein unbeteiligter Außenstehender wird sich anschließend sicherlich fragen, warum man diese Veranstaltung besuchen sollte. Schlecht recherchiert, die Hälfte vergessen und einen Beigeschmack, dass man sich hier entweder besäuft oder zum Affen macht. Dass uns diese Berichterstattung nicht gerade gefallen hat, konnten die Besucher des anschließenden Frühschoppens als Erste erfahren. Gemeinsam wurde beim Frühstück noch eine weitere Strophe der Kerbrede hinzugefügt, welche unsere Meinung deutlich wiederspiegelt: Wenn ihr nur so berichten könnt, dann lass es doch lieber gleich.
Nachdem der Wut ein wenig Luft gelassen wurde, konnte es mit dem normalen Programm weiter gehen. “Normales Programm”? Wann wurde denn zum letzten Mal an einem Montagmorgen der Kerbtanz aufgeführt? Es war 2017. Als “Belohnung” für die gespannt der Kerbrede lauschenden Zuschauer – und noch mehr aus einem internen Running Gag heraus – wurde der letzte Kerbtanz 2017 an diesem Montag aufgeführt. Ohne Schattenwand, dafür in Gelb. Ganz spontan eben.
Wir sind zum einen erfreut, dass, im Vergleich zu anderen Kerben, unser Frühschoppen noch recht gut besucht ist. Zum anderen aber auch etwas traurig, dass die Handwerker beim Handwerkerfrühschoppen immer weniger werden. Umso mehr freuen wir uns über Oarhelljer Firmen, die uns hierbei die Treue halten und der Chef mit seinen Jungs gemeinsam einen Kerbmontag verbringt.
Nach der erfolgreichen After-Kerb-Party im vergangen Jahr war es für uns klar, dass wir dieses auch in 2017 wiederholen möchten. Auch in diesem Jahr spielte die Band HaiFly so lange, bis die Trommel schlapp machte. Es war eine riesen Party am Montagabend und ein deutliches Zeichen dafür, dass Kerb nicht nur von Freitag bis Sonntag geht! Wir freuen uns schon wahnsinnig auf die After-Kerb-Party im nächsten Jahr!
Die vergangenen Tage hatten die Großen den Löwensaal für sich eingenommen. Am Kerbdienstag ist dies anders. Bei der Kinderkerb dürfen hier die kleinsten Mucker den Löwen für sich erobern. Mit Unterstützung des Rotzfrechen Spielmobils wurde es nochmals lebhaft und laut im Löwen – was eventuell dem einen oder anderen Kopf nicht gerade gut getan hat…
Dass alles ein Ende hat wird auch am Dienstag wieder klar. Um 18:00 Uhr ist die Kerb auch schon vorbei gewesen. Der Kerbkranz wurde herabgelassen und mit einem Trauermarsch an seine letzte Ruhestätte gebracht.
Zum Abbau am Mittwoch trafen sich die Resturlauber um 09:00 Uhr. Keine zehn Stunden später sah der Saal wieder so aus, als ob nie etwas gewesen wäre. Das gesamte Material war wieder an seinem Bestimmungsort. Es ist doch verwunderlich, wie viel Materialeinsatz und Liebe ins Detail in die Kerb einfließen. Eine Woche lang Aufbau und an einem Tag ist alles wieder weg.
Wir freuen uns auf jeden Fall bereits auf die Oarhelljer Kerb 2018! Feiern verbindet!