Oarhelljer Kerbmannschaft geht in die Offensive
Am vergangenen Wochenende (30.09. – 03.10.16) war es endlich wieder so weit. Wir – die Jungs und Mädels der Oarhelljer Kerbmannschaft – fuhren ins Trainingslager nach Wald-Michelbach. Durch den günstig liegenden Feiertag konnten wir somit gleich vier Tage der Vorbereitung für die diesjährige Kerb (27.10. – 01.11.16, in und um den Goldnen Löwen) widmen.
Wenn ich mit Freunden oder Kollegen über meine Wochenendplanung gesprochen habe, war die Reaktion durchweg die gleiche: “Kerb und Trainingslager? Das kann ja nur für die Leber sein…” Im Anschluss darauf folgte die Erklärung, welche mit ungläubigen Blicken quittiert wurde. Um “Kerb” und “Trainingslager” in einem Satz nennen zu können, ohne dass man im Anschluss das Gefühl hat, man wolle erklären, dass eine Kuh fliegen kann, möchte ich mit diesem Bericht eine Erklärung für die Allgemeinheit abgeben.
Wer bereits auf der Oarhelljer Kerb war hat sicherlich gemerkt, dass es bei uns ein wenig anders läuft. Besucht man eine andere Kerb in der näheren Umgebung, so gibt es in der Regel überall den gleichen Ablauf: Bieranstich, Kerbrede und Livebands. Vielleicht eine Kerbolympiade, wobei selbst diese nicht selbstverständlich ist. Das Wort “Showprogramm” vermisst man jedoch auf den Werbeplakaten. Nicht so in Oarhellje!
Der Samstagabend steht im Zeichen der Kerbmannschaft. Einer Kerbmannschaft, welche sich ein Motto für die Kerb überlegt und darauf ein mehrstündiges Programm aufbaut. Diese Ideen reifen bereits in den Kerbsitzungen circa zwei bis drei Monate vor der Kerb. In den Treffen der Programmgruppe reifen diese Ideen aus, so dass bereits ein vorzeigbares Konzept besteht. Das gesamte Programm kann jedoch nicht in Teilzeit ausgearbeitet werden, schließlich hat jeder nach der Arbeit auch noch andere Hobbys und Verpflichtungen.
Hier kommen wir nun zum Trainingslager: Bei diesem Wochenende fahren wir mit der (fast) kompletten Mannschaft nach Wald-Michelbach (Odw.), um mal von Daheim weg zu sein, andere Verpflichtungen auf Abstand zu bringen und die volle Konzentration der Kerb widmen zu können. Ich werde nun den Ablauf des Trainingslagers 2016 ein wenig zusammenfassen, um die geleistete Arbeit zu veranschaulichen.
Aufgrund der freundschaftlichen und guten Zusammenarbeit mit unseren Sponsoren und Partnern war es uns möglich, für dieses Wochenende einen Transporter der Firma “Möbel-Windhaus” auszuleihen, um unser Material von A nach B zu bekommen. Es sammelt sich doch einiges an, was es da mitzunehmen gilt.
Nachdem am Freitagabend die Mannschaft komplett war, trafen wir uns nach dem gemeinsamen Abendessen zum großen Plenum, um das diesjährige Showprogramm festzuklopfen. Es wurden konkrete Musiktitel ausgewählt und das Verhältnis zwischen Moderation und Aktion sowie der Reihenfolge besprochen. Gegen Mitternacht waren wir mit dem Gerüst fertig, so dass wir uns nun in Kleingruppen zusammenfanden und noch in derselben Nacht die Arbeit zur Detailplanung aufnahmen. Doch nicht nur die Tänze aus dem Programm wollten mit den erforderlichen Schritten gefüllt und die Musik geschnitten werden. Es gibt noch eine Menge weiterer Arbeiten zu erledigen. In unserem diesjährigen Gruppenbild haben wir einige dieser “Nebenprodukte” mit einfließen lassen, um eben zu zeigen, was Trainingslager – meiner Meinung nach sollte es Vorbereitungswochenende heißen – wirklich bedeutet. Hier nur ein Abriss von dem, was es neben den Programminhalten zu erledigen gibt:
Der diesjährige Kerbtanz musste nun allen gezeigt und beigebracht werden, es wird die Dekoration für den Saal vorbereitet sowie die Kulissen für das Bühnenbild geplant. Der Kerbbanner, welcher über der Bühne hängt, wird hier auch gebaut und muss anschließend schadensfrei wieder mit nach Hause. Die neuen Kerbborsche und ‑mädsche bekommen ihren persönlichen Button, welche erstellt werden müssen. Für die Kerbolympiade müssen neue Spiele ausgewählt und ein wasserfestes Reglement erstellt werden. Der Ablaufplan für die Kerbwoche muss geplant und Trainingstermine festgelegt werden.
Ich persönlich habe die meiste Zeit hinter dem Laptop verbracht. Auch bei der Kerb ist ein Arbeiten ohne EDV nicht mehr denkbar. Für die Kerbzeitung müssen Grußworte und Berichte verfasst werden. Die Vorstellung der Kerbmannschaft müssen wir aktualisieren und neue Gruppen- und Einzelbilder schießen. Hier werden – kurz vor der Kerb – auch die Onlinemedien auf den neusten Stand gebracht. Dieses Jahr haben wir die Vorstellung der Kerbmannschaft komplett neu gestaltet. Ebenfalls müssen Taufurkunden, Aufbaupläne, Berichte (wie dieser) und vieles mehr erstellt werden.
Ich würde gerne weiter ausholen, doch wurde während des Schreibens eben schon durch unseren Kerbvadder darum gebeten, es nicht zu übertreiben – schließlich muss dieser Bericht irgendwie noch passend für die APo gesetzt werden.
Mit dieser Übersicht hoffe ich etwas mehr zum Verständnis für das Trainingslager beigetragen zu haben. Aber warum machst Du nicht einfach selbst bei uns mit und schaust es Dir persönlich an? Komm während der Kerb doch einfach auf uns zu und es wird sich sicherlich etwas arrangieren lassen!
Und unter uns: Dass wir hier nur Wasser trinken wäre selbstverständlich gelogen. Wir sind schließlich immer noch eine Kerbmannschaft und wollen sicherlich nicht unvorbereitet auf die eigene Kerb kommen. Der gesellige Teil am Tisch gehört schließlich auch Mal dazu, wenn man nachts um 3 Uhr endlich die Arbeit einstellt, weil auch die Kreativität mal ein Ende hat und einem nichts mehr einfällt…